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Lexikon – Migräne

Migräne

Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Migräne ist eine häufige, aber oft unterschätzte Kopfschmerzerkrankung, die in verschiedenen Formen auftreten kann. Sie ist mehr als nur ein starker Kopfschmerz – Migräne hat viele Symptome, die von Betroffenen unterschiedlich erlebt werden. Sie tritt häufig mit zusätzlichen Beschwerden wie ÜbelkeitErbrechen und Lichtempfindlichkeit auf. Der genaue Mechanismus, der Migräne auslöst, ist noch nicht vollständig geklärt, doch es gibt zahlreiche bekannte Trigger, die eine Migräneattacke hervorrufen können.

Was ist Migräne?

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die mit starken, wiederkehrenden Kopfschmerzen verbunden ist. Der Schmerz tritt oft auf einer Seite des Kopfes auf und kann pulsierend oder pochend sein. Zu den häufigsten Symptomengehören zusätzlich:

  • Sehstörungen wie Zickzacklinien oder flimmernde Lichter (Aura)
  • Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln in Gesicht oder Händen

Ein Migräneanfall kann mehrere Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. Die Häufigkeit der Attacken variiert stark – von einmal im Monat bis zu mehreren Anfällen pro Woche.

Mögliche Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig bekannt, aber es gibt viele Faktoren, die einen Anfall auslösen können. Zu den häufigsten Triggern zählen:

  • Stress und emotionale Belastung
  • Schlafmangel oder zu viel Schlaf
  • Ernährung: Bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, Koffein, Rotwein oder Käse können Migräne fördern
  • Hormonelle Veränderungen, vor allem bei Frauen während der Menstruation oder in den Wechseljahren
  • Wetteränderungen, besonders Temperaturwechsel oder hoher Luftdruck
  • Lange Bildschirmarbeit oder ständiger Blick auf helle Bildschirme
  • Starke Gerüche, wie Parfüms oder Chemikalien

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuelle Auslöser hat. Eine Migräne-App oder ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, diese zu identifizieren und zu vermeiden.

Diagnose

Die Diagnose einer Migräne erfolgt meist durch eine detaillierte Anamnese und das Auswerten der Symptome. Ein Kopfschmerztest kann helfen, zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Migräne handelt oder ob andere Ursachen wie Spannungskopfschmerzen oder Clusterkopfschmerzen vorliegen. Ein Arzt wird dabei häufig auch nach den typischen Merkmalen der Migräne fragen, wie etwa der Dauer der Kopfschmerzen, der Häufigkeit und den begleitenden Symptomen.

Behandlung

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Stärke und Häufigkeit der Migräne unterschiedlich eingesetzt werden. Die Behandlung unterteilt sich in zwei Hauptkategorien: Akutbehandlung und Prophylaxe.

Migräne kann mit Botox® behandelt werden, und diese Anwendung ist mittlerweile weit verbreitet. Botox® (Botulinumtoxin) wird seit 2010 von der FDA (Food and Drug Administration) zur Behandlung von chronischer Migräne zugelassen. Es wird in regelmäßigen Abständen in bestimmte Muskelgruppen rund um den Kopf und Nacken injiziert, um die Häufigkeit und Schwere der Migräneanfälle zu verringern.

Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass Botox® die Freisetzung von Schmerzbotenstoffen (wie Substanz P und Calcitonin Gene-Related Peptide, CGRP) blockiert, die bei Migräne eine Rolle spielen. Dadurch wird die Aktivität der Nervenzellen und die Übertragung von Schmerzsignalen gehemmt.

Botox® gegen Migräne

In der Regel wird Botox® alle drei Monate in insgesamt 31 Injektionen in 7 verschiedene Bereiche des Kopfes, Nackens und oberen Rückens verabreicht. Studien zeigen, dass diese Behandlung bei vielen Patienten die Häufigkeit von Migräneanfällen um bis zu 50% reduzieren kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass Botox® in der Migränebehandlung vor allem bei chronischer Migräne (mehr als 15 Migränetage pro Monat) wirksam ist. Es ist keine sofortige Lösung, sondern erfordert regelmäßige Behandlungen und Geduld, da die Wirkung sich meist nach einigen Wochen entfaltet.

Akutbehandlung

Die Akutbehandlung dient der Linderung der Migränesymptome während eines Anfalls. Zu den gängigsten Medikamenten gehören:

  • Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol
  • Triptane: Diese Medikamente sind speziell für Migräne entwickelt und wirken sehr effektiv gegen die Schmerzen und begleitenden Symptome
  • Antiemetika gegen Übelkeit und Erbrechen

Es ist wichtig, die Medikamente frühzeitig bei den ersten Anzeichen eines Migräneanfalls einzunehmen, um die Wirkung zu maximieren.

Prophylaxe

Für Menschen, die häufig unter Migräne leiden, können vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sein. Dazu gehören:

  • Medikamentöse Prophylaxe: Beta-Blocker, Antidepressiva oder Antiepileptika können helfen, Migräneanfälle zu verhindern.
  • Akupunktur: Diese traditionelle Methode hat sich bei einigen Migränepatienten als hilfreich erwiesen.
  • Verhaltenstherapie: Stressmanagement und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Migräneattacken zu reduzieren.
  • Ernährungsumstellung: Vermeidung von Nahrungsmitteln, die Migräne auslösen können, und der Verzehr von regelmäßigen Mahlzeiten kann ebenfalls helfen.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch einige alternative Therapien, die bei Migräne helfen können. Dazu gehören:

  • Akupunktur: Diese Methode wird von vielen Migränepatienten als hilfreich empfunden, besonders bei der Reduktion der Häufigkeit und Intensität der Anfälle.
  • TENS-Therapie (Transkutane Elektrische Nervenstimulation): Diese Methode nutzt elektrische Impulse, um die Schmerzwahrnehmung zu reduzieren und die Migränesymptome zu lindern.
  • Biofeedback: Hier lernen Patienten, ihre Körperfunktionen bewusst zu steuern, um Migräne zu vermeiden.

Tipps für den Alltag mit Migräne

Da Migräne eine chronische Erkrankung ist, müssen Betroffene lernen, im Alltag mit den Beschwerden umzugehen. Einige nützliche Tipps sind:

  1. Regelmäßiger Schlaf: Achten Sie auf regelmäßige Schlafzeiten, um Schlafmangel oder -überschuss zu vermeiden.
  2. Ernährungsgewohnheiten: Ernähren Sie sich ausgewogen und vermeiden Sie bekannte Trigger-Lebensmittel.
  3. Bewegung: Moderate Bewegung, wie Spaziergänge oder sanftes Yoga, kann helfen, Migräne zu verhindern.
  4. Licht und Geräusche: Bei einer Migräneattacke helfen ruhige und dunkle Räume, da Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit typische Begleiterscheinungen sind.

Fazit

Migräne ist eine komplexe Erkrankung, die das Leben stark beeinträchtigen kann. Doch mit der richtigen Diagnose und passenden Behandlungsmöglichkeiten können viele Betroffene die Symptome lindern und die Häufigkeit der Anfälle reduzieren. Wenn Migräne regelmäßig auftritt, sollte der Arzt aufgesucht werden, um die beste Strategie für die persönliche Behandlung zu finden. Mit gezielten Maßnahmen und der richtigen Unterstützung ist es möglich, die Lebensqualität trotz Migräne zu erhalten.

Siehe auch:

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